Spielbericht zum Derbysieg der 1. Herren

3. Advent, nieselige 5 Grad. Da liegt sie, die grautrübe Großstadt, voller Nebel und Pfützen. Zeit für einen Spaziergang, dachten sich auch rund 60 Victorianer/innen am 15.12.2024.
Vom heimischen Sportplatz auf der Halbinsel Stralau aus, setzte sich der Tross rund eine Stunde vor Anpfiff des Friedrichshainderbys in Bewegung. Die immer größer werdende Gruppe begrüßte dann auch nach kurzem Marsch aufs Festland die sich bereits aufwärmende Mannschaft standesgemäß.
Support und Stimmung: check. Bratwurst und Getränke: check. Fehlten eigentlich nur noch drei Punkte.
Um die ging es dann ab 14:30 auf der östlichsten aller Laskerwiesen. Trotz einiger personeller Ausfälle konnte Trainer Kiesel eine vielversprechende Aufstellung aus dem Hut zaubern.
Auch wenn die Gastgeber merklich bemüht waren, sich vom mittlerweile in voller Stärke aufgebauten Gästeblock nicht beeindrucken zu lassen, mussten sie das erleben, was jeder Victorianer kennt, schätzt, ach was: liebt! Nachdem Stuck aussichtsreich nur unfair gestoppt werden konnte, legte sich Kapitän Krüger den Ball halbrechts zum Freistoß bereit. Was folgte war die Rechtfertigung für seinen Spitznamen: 1:0 durch „Rocket“ Krüger nach nur 10 Minuten. Spätestens jetzt kochte der Victoriablock endgültig.
Nach einer umkämpften restlichen ersten Halbzeit, sollte der Wahnsinn jetzt erst losgehen. Denn neben dem Berolina-Weihnachtsmarkt fuhr auf einmal die Wilde Maus auf und ab.
Der komplett überraschende Ausgleich in Minute 50 durch Weber war noch nicht mal annähernd verdaut, als Stier das Konzentrationsvakuum zur Führung nutzte (51.).
Ab diesem Zeitpunkt galt spätestens Anschnallpflicht, es entspann sich ein körperlicher aber nie unfairer Schlagabtausch. Beide Mannschaften wollten den Sieg hier sichtlich unbedingt. Victoria sollte so ins Spiel zurück kommen, wie sie einstiegen. Unter entsprechend vorausschauendem Gesang aus dem Gästeblock haute Krüger in der 62. Minute per Freistoß auch diesmal rein (für den Vereeeeeeeeeeein). 2:2!
Doch Berolina Stralau zeigte mehr Nehmerqualitäten als Tyson zuletzt und comebackte erneut erfolgreich. Gerade mal 2 Minuten nach dem Ausgleich zeigte Stier erneut seine Hörner. 2:3 nach 64 Minuten.
Wer jetzt Glühwein holen ging, der wurde hart bestraft. Denn das Wechselbad der Gefühle brodelte weiter. Der kurz zuvor eingewechselte Steinke egalisierte alles zuvor geschehene mit seinem eiskalten Treffer zum 3:3 (68.).
Danach verlagerte sich das Geschehen erst mal wieder ein paar Minuten ins Mittelfeld, offenbar brauchten alle mal kurz einen Moment zum Durchatmen. Doch weder die Spieler, noch die mitgereisten Fans wollten sich mit einem Punkt zufrieden geben. Also wurde der Druck noch einmal erhöht. In Minute 84. war es dann M. Hake vorbehalten, den umjubelten Siegtreffer zum 4:3 zu erzielen.
Nach 6plus3 weiteren Minuten voller Ekstase war es dann endlich geschafft. Spieler und Fans feierten die schönsten drei Punkte des Kalenderjahres ausgelassen.
„DERBYSIEGER! DERBYSIEGER! DERBYSIEGER!“ schallte es noch eine ganze Weile über dem Laskerplatz.

Ein starker Auftritt, auf ganzer Linie! Restkarten für das Rückspiel gehen demnächst in den Verkauf.

Autor: Philipp Ludwig